IeDA, 4 Buchstaben für die Revolutionierung der medizinischen Versorgung westafrikanischer Kinder
IeDA ist die englischsprachige Abkürzung von Integrated e-Diagnostic Approach. Dabei handelt es sich um einen innovativen Ansatz zur Verbesserung der medizinischen Versorgung von Kindern mithilfe von Tablet-Computern und Spezialsoftware.
Dieser Ansatz wurde von Terre des hommes (Tdh) erdacht und entwickelt. Über ein elektronisches Formular hilft IeDA dem Pflegepersonal bei der Diagnosestellung des Kindes und speichert anschliessend mithilfe der Software dessen medizinische Daten. Durch die Automatisierung der wichtigsten Aufgaben wird die Fehlerquote reduziert, und die Diagnose sowie die Behandlungsqualität werden verbessert.
Akzeptanz und Effektivität von IeDA
Im Jahr 2011 begann Tdh, die ersten Gesundheitszentren in zwei Gesundheitsdistrikten in Burkina Faso mit dem Softwaretool auszustatten. Dabei handelte es sich zu diesem Zeitpunkt um ein einfaches elektronisches Register für medizinische Untersuchungen (REC). In der Zwischenzeit wurde die Software auf Tablet-Computer transferiert und deutlich verbessert.
Laut einer Studie der London School of Hygiene and Tropical Medicine über die Bedeutung von IeDA ist das medizinische Personal mit dem Softwaretool sehr zufrieden und erkennt seine Effektivität an. «Bei einem Patienten, dessen letzte Konsultation weit zurückliegt, kann man die Akte aufrufen und nachsehen, was man ihm verschrieben hat. Das heisst, alles ist nachverfolgbar, und das ist sehr wichtig», berichtet eine Pflegefachfrau, die mit dem Softwaretool arbeitet.
Der einfach zu verstehende und anzuwendende IeDA wird derzeit von über 1000 Pflegefachpersonen in 200 Gesundheitszentren in Burkina Faso genutzt. Seit 2014 wurden über 400'000 Konsultationen mithilfe des Softwaretools geführt.
Rasante Ausweitung
In diesem Monat beginnt das mit dem Projekt betraute Team mit der Einführung von IeDA im Gesundheitsbezirk Ouahigouya. Auf diese Weise werden 69 neue Gesundheitszentren mit dem Softwaretool ausgestattet. Dies ist die grösste Einführungsaktion seit Beginn des Projekts.
«Dabei handelt es sich um eine grosse logistische Herausforderung, die wir dank unserer Erfahrung jedoch gut vorbereiten konnten. Die Einführung und insbesondere die Schulung der Gesundheitsberater (es werden über hundert Gesundheitsberater ausgebildet) wird mehrere Wochen dauern. Wie auch in allen anderen Gesundheitsdistrikten stellt die Einführung von IeDA für die Gesundheitszentren einen Qualitätssprung dar. Dies gilt sowohl für die Gesundheitsberater, die das Softwaretool als Diagnosehilfe und elektronische Patientenakte nutzen, als auch für die kleinen Patienten, welche fortan besser diagnostiziert und behandelt werden. » erklärt Guillaume Foutry, der Leiter des IeDA-Projekts in Burkina Faso.
Eine anerkannte Innovation in der Telemedizin
Tdh hat am Geneva Health Forum (GHF) teilgenommen, bei dem zahlreiche Akteure aus dem Gesundheitsbereich zusammentreffen. Anlässlich der sechsten Auflage der Veranstaltung, die im April des letzten Jahres stattfand, ging es um nachhaltige und erschwingliche Innovationen in der medizinischen Versorgung.
In der internationalen Ausstellungshalle des CICG und anlässlich eines Workshops zum Thema «Innovation zur Verbesserung der Unterstützung von Gesundheitsfachleuten in entlegenen Gebieten» stellte das IeDA-Projektteam das Softwaretool und seine zahlreichen Anwendungsmöglichkeiten vor.
(Inhalt auf Französisch)
Mehr dazu: