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20.02.2023 - Nachrichten

Ukraine: «Ich weiss nicht, wie wir überlebt haben»

Die eisige Kälte an diesem Wintermorgen dringt durch die Kleidung. Eine dünne Schneeschicht knirscht unter den Füssen, als wir die alte Schule in einem Dorf in der Oblast Iwano-Frankiwsk im Westen der Ukraine erreichen. Eine Tür öffnet sich. Die einhüllende Wärme eines Feuers lädt zum Eintreten ein. Ein kleines Zimmer dient als Unterkunft für die 10-jährige Anya, ihren Vater, ihre Grossmutter und ihren Grossvater. Auf den 20 Quadratmetern ist nur Platz für das Nötigste: vier Betten, ein kleiner Tisch, ein Ofen und ein paar Habseligkeiten.


Anya zeigt die Kleider, die sie für ihre Puppen genäht hat.

«Wir kommen aus der Stadt Bashtanka», erzählt Olena, die Grossmutter in einem knallblauen Strickpullover. «Alles begann im Februar 2022. Mein Sohn rief mich an und sagte mir, dass sich eine russische Panzerkolonne nähert.» Ihre Stimme bricht und ihre blauen Augen füllen sich mit Tränen. «Er hat mir gesagt, dass wir uns verstecken sollen. Wir brachten Anya ins Badezimmer, deckten sie mit Kissen zu und legten uns darauf. Die Kämpfe begannen. Die Wände begannen zu wackeln und das Dach löste sich. Nach einer Weile wurde es wieder ruhig. Am nächsten Tag, als ich mit einem Eimer voller Milch nach Hause kam, hörte ich ein Flugzeug. Dann gab es eine riesige Explosion. Ich setzte mich hin und schützte meinen Kopf. Die Druckwelle sprengte die Fenster und zerstörte die Rückseite unserer Farm. Ich weiss nicht, wie wir überlebt haben. In diesem Moment wurde uns klar, dass wir fliehen mussten.»


Olena erzählt von den Explosionen, die die Familie erlebt hat.

Vor einem Jahr geriet ihr ganzes Leben aus den Fugen. Wie Millionen andere Menschen in der Ukraine musste auch Anyas Familie alles verlassen, um sich in Sicherheit zu bringen. Seit August leben die vier in diesem umgebauten Raum in der ehemaligen Dorfschule.

Podcast: hören Sie dem 14-jährigen Ivan zu

 

«Ich bin froh, dass Anya in diesem Dorf zur Schule gehen kann», fügt Olena hinzu. «Ich bin in der vierten Klasse», ergänzt Anya. Das Mädchen mit dem blassen Teint und dem langen, zerzausten Zopf zieht ein Übungsheft aus einer Schublade. «Ich möchte Mathelehrerin werden, weil ich sehr gut mit Zahlen umgehen kann», erklärt sie. «Sie zählt sogar schneller als ich mit dem Taschenrechner», sagt Olena. Anya und ihre Familie werden von einem Sozialarbeiter von Terre des hommes betreut. Er half Anya unter anderem mit psychologischer Unterstützung und einem Tablet, damit sie ihre Hausaufgaben machen kann.

Die von Terre des hommes ausgebildeten Sozialarbeiterinnen und Sozialarbeiter spielen eine Schlüsselrolle in den Gemeinschaften. Sie machen die am stärksten gefährdeten vertriebenen Familien ausfindig und ermitteln gemeinsam mit ihnen die dringendsten Bedürfnisse. Die Sozialarbeitenden können direkte Unterstützung leisten, indem sie beispielsweise den Eltern beim Ausfüllen von Verwaltungsdokumenten helfen oder psychosoziale Aktivitäten für die Kinder organisieren. Diese Person fungiert auch als Vermittler, indem sie beispielsweise einen Arztbesuch erleichtert. Anyas Vater Ivan (auf dem Titelfoto) erhielt ein neues Hörgerät und Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Arbeitsplatz, damit er seine Familie trotz der schwierigen Bedingungen versorgen kann. 


Die Hündin Knopa und ihr Welpe gehören ebenfalls zur Familie. «Der Welpe wurde hier geboren, nachdem wir angekommen waren», erinnert sich Anya, «und Knopa weiss, wie sie reagieren muss, wenn jemand 'Flugzeug' sagt».

Die Teams von Terre des hommes unterstützen durch den Krieg vertriebene Familien in der Ukraine, aber auch in Moldawien, Rumänien und Ungarn, egal ob sie versuchen, sich in ihrem neuen Leben niederzulassen oder eine Rückkehr in Betracht ziehen. Ein Jahr nach Beginn des Krieges denken viele tatsächlich über eine Rückkehr nach. Doch die Kämpfe dauern an und sorgen für Unsicherheit, ein unmögliches Dilemma. «Ich bin gerne hier, aber ich würde auch gerne zurückgehen. Ich würde gerne Martyshka, mein Huhn, wiedersehen. Sie war gut dressiert. Ich sagte zu ihr 'Martyshka, komm her' und sie kam», erinnert sich Anya mit einem melancholischen Lächeln auf den Lippen.

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Crédit photos: © Tdh