leDA - eine innovative Technologie, um Kinderleben zu retten

IeDA* ist eine digitale Strategie zur Unterstützung der universellen Gesundheitsversorgung in Westafrika, um das Leben von Kindern zu retten. Diese von Tdh und dem Gesundheitsministerium in Burkina Faso gemeinsam entwickelte Anwendung hat das medizinische Protokoll der WHO (IMCI) digitalisiert und leitet das Gesundheitspersonal an, kranke Kinder genau zu behandeln. Die Daten werden analysiert, um die Qualität der Versorgung zu verbessern und Entscheidungsträger zu informieren. IeDA wurde 2010 von Tdh als Pilotprojekt in 39 Zentren im Distrikt Tougan in Burkina Faso konzipiert. Heute stellt IeDA ein seltenes Beispiel für ein digitales Projekt auf nationaler Ebene in Subsahara-Afrika dar.
Eine bessere Diagnose
Was als Pilotprojekt in einem Departement begann, ist heute eine bedeutende technologische Innovation: Ende 2020 wird leDA in 67 Prozent aller Gesundheitszentren in Burkina Faso, sowie in zwei Gesundheitsdistrikten in Mali und in Niger eingesetzt. Tausende von Gesundheitsfachleuten nutzen IeDA. In Burkina Faso werden damit jeden Monat zwischen 200’000 und 300’000 Untersuchungen durchgeführt. Dies ist ein grosser Erfolg für die Gesundheit von Kindern, vor allem in ländlichen Gebieten: Diagnose und Behandlung haben sich verbessert. Dank eines ausgedehnten Partnerschaftsnetzes hat Tdh IeDA um neue Funktionen bereichert, darunter Tests am Behandlungsort, interaktive Webkarten und Dashboards, die Überwachung früher Anzeichen von Krankheitsausbrüchen, Analysen mithilfe der künstlichen Intelligenz und die Digitalisierung der Neugeborenengesundheit.
Daten zum besseren Verständnis der Situation vor Ort
IeDA ist eine wichtige Quelle für Informationen aus erster Hand für die nationalen Statistiken. Die in den bisher mehr als sieben Millionen Konsultationen (letzte Aktualisierung August 2020) gesammelten Daten werden analysiert und verwendet, um die Qualität der Gesundheitsversorgung zu verbessern und Entscheidungsträger zu informieren. Die Datenerhebung in Echtzeit liefert mithilfe künstlicher Intelligenz wertvolle und wesentliche Informationen zur Überwachung der Frühwarnung bei Epidemieausbrüchen.
Schulung des Personals
Durch E-Learning stärkt leDA die Kompetenz des Personals vor Ort in ländlichen Gegenden. «Dies ist ein weiterer Vorteil dieses Produkts: Es umfasst über Coaching- und Supervision-Systeme, und ermöglicht uns, die Ausbildung des Gesundheitspersonals zu verbessern, und es so effizienter bei der Diagnose und Behandlung von Patienten zu machen», sagt Thierry Agagliate, Mitbegründer des Projekts.
Auswirkung
Das Ziel von leDA ist es, die qualitative Gesundheitsversorgung in Westafrika nachhaltig zu verbessern. Eine Evaluierung von IeDA durch die London School of Hygiene and Tropical Medicines (LSHTM) ergab signifikante Verbesserungen in der Qualität der Versorgung, eine hohe Akzeptanz des Ansatzes auf allen Ebenen des Gesundheitssystems und eine Kostensenkung nach anfänglichen Investitionen. In den Gesundheitszentren, die IeDA anwenden, werden 92% der Kinder unter fünf Jahren mit dieser Innovation diagnostiziert. Die Ergebnisse zeigen eine Verringerung der Verschreibung von Antibiotika um 6 bis 15 Prozent und eine 50-prozentige Verbesserung der Einhaltung des IMCI-Protokolls, wenn IeDA eingesetzt wird. Auf das ganze Land hochgerechnet, ergäben sich Einsparungen zwischen 750’000 und 1,5 Millionen CHF pro Jahr.
Schauen Sie das Interview von Karl Blanchet, Forschungsleiter des IeDA-Projekts
Ausblick
Eine für Indien angepasste Version ist in Entwicklung und wird Anfang 2021 im Bundesstaat Jharkhand zum Einsatz kommen.
Tdh bereitet das Projekt so vor, dass das Gesundheitsministerium von Burkina Faso bis Ende 2020 die volle Kontrolle über die digitale Lösung IeDA übernehmen und sie direkt verwalten kann.
Im Jahr 2020 vervollständigen wir unseren IeDA-Ansatz mit der Digitalisierung von Protokollen für die pränatale, geburtshilfliche und postnatale Versorgung.
2018 haben wir gemeinsam mit World Vision und Action against Hunger ein Konsortium ins Leben gerufen, um das Thema Unterernährung ins Tool zu integrieren, um die Behandlung unterernährter Kinder zu verbessern und eine angemessene Nachsorge zu gewährleisten. Dieses Bündnis (ALeDIA) wird auch dazu beitragen, die Fragmentierung im Bereich der digitalen Gesundheit zu verringern und das Datenmanagement zu verbessern.
*Integrated e-Diagnostic Approach
Sehen Sie sich unseren Dokumentarfilm in Burkina Faso an (2017):
Wir sind stolz auf die Zusammenarbeit mit:
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Gesundheitsministerium von Burkina Faso, Mali und Niger;
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Dimagi (USA), unserem Technologiepartner, der die Apps entwickelt und wartet;
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London School of Hygiene and Tropical Medicine (UK), die drei unabhängige Studien durchführt, um die Projektwirkung, Kosteneffizienz und Machbarkeit zu untersuchen;
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Schweizerisches TPH, zur Verbesserung des Algorithmus und zur Projektanalyse;
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EPFL, die mit IeDA arbeitet, um neue Tools zur Verbesserung der Diagnostik bei Unterernährung zu entwickeln;
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Universitätsspital Genf (Schweiz), das Forschung betreibt, um Daten zu analysieren und Prognosen zu erstellen;
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Universität Genf für Datenanalyse mit künstlicher Intelligenz;
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John Hopkins University für unabhängige Evaluierungen;
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World Vision und Action against Hunger im ALeDIA-Konsortium zur Stärkung des integrierten Ansatzes;
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FIND, unser strategische Partner zur Verbesserung der Diagnostik auf klinischer Ebene;
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Cloudera Foundation, die Fachwissen und Instrumente zur Analyse von etwa einer Milliarde Daten bereitstellt
Entdecken Sie externe Publikationen über IeDA:
University of Geneva press release on artificial intelligence
Wissenschaftliche Artikel:
Can digital technology help reinvent primary healthcare in support of universal health coverage?
„Dank IeDA konnten wir die Anzahl von Fehldiagnosen drastisch senken. Kinder erhalten so eine bessere Behandlung.“
Dr. Robert Kargougou, Generalsekretär des Gesundheitsministeriums von Burkina Faso
Zum vollständigen ErfahrungsberichtEinsatzgebiete
Mit Unterstützung von
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Die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) ist die schweizerische Agentur für internationale Zusammenarbeit im Eidgenössischen Departement für auswärtige Angelegenheiten (EDA). Sie unterstützt mehr als vierzig Projekte von Terre des hommes in verschiedenen Regionen finanziell. Terre des hommes arbeitet mit der DEZA in direkter Partnerschaft zusammen, besonders mit den Abteilungen Regionale Zusammenarbeit, Humanitäre Hilfe und Ostzusammenarbeit.
> www.ddc.admin.ch
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Das Amt für humanitäre Hilfe der Europäischen Kommission (ECHO) finanziert Hilfsaktionen für Opfer von Naturkatastrophen und Konflikten ausserhalb der Europäischen Union.
> ec.europa.eu/europeaid
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Die Novartis Stiftung will den Zugang und die Qualität der Gesundheitsdienste in entwicklungsbedürftigen Ländern ver- bessern. Der Schwerpunkt liegt auf Infektionskrankheiten als auch auf denjenigen, die nicht übertragbar sind. Durch inno- vative und ergebnisorientierte Projekte sollen die Wirksamkeit, die Effizienz und die Nachhaltigkeit der Gesundheitsdienste gesteigert werden. Diese sind so aufgebaut, dass sie durch lokale Lösungen sowie internationalem Fachwissen und Forschungen repliziert werden können.
In Burkina Faso unterstützt die Stiftung das IeDA Projekt (Integrated e-Diagnostic Approach), welches die Daten der behandelten Kinder unter fünf Jahren in 400 ländlichen Gesundheitszentren erfasst, um somit der hohen Kindersterb- lichkeit Einhalt zu bieten.
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UNICEF ist eine Unterorganisation der UNO, die sich für die Kinderrechte einsetzt. Sie fördert die persönliche Entwicklung von Kindern und kämpft gegen die Armut, Gewalt, Krankheit und Diskriminierung, von der sie betroffen sind. Tdh wird bei den verschiedensten Projekten von UNICEF unterstützt, beispielsweise im Kampf gegen Kinderhandel, beim Jugendrecht, im Kampf gegen Mangel- und Unterernährung, bei psychosozialen Projekten oder bei Notmissionen.
> www.unicef.org
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Als Dienstleister der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung und internationalen Bildungsarbeit engagiert sich die GIZ weltweit für eine lebenswerte Zukunft: https://www.giz.de
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Die Europäische Union ist der weltweit grösste Geber von Entwicklungshilfe. Das Amt der Kommission für Zusammenarbeit EuropeAid verwaltet die Aussenhilfeprogramme der EU und gewährleistet weltweit die Bereitstellung von Hilfe. Die Hauptaufgabe ist die Umsetzung der Außenhilfe der Europäischen Kommission, die sowohl aus dem Haushalt der EU als auch aus dem Europäischen Entwicklungsfonds finanziert werden. Bei der Durchführung der Aussenhilfeprogramme stimmt sich EuropeAid eng mit Partnern ab, um die Kohärenz, Vereinbarkeit und Koordinierung der Maßnahmen sicherzustellen. Zurzeit unterstützt EuropeAid Programme von Terre des hommes gegen Gewalt an Kindern (in Afghanistan und in Burkina Faso), für Ernährungssicherheit (in Burkina Faso) und für Kinderschutz und Kinderrechte (in Brasilien, Burundi und in Haiti). (Stand am 04.11.2016)
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We use our combined nonprofit and technical expertise to help grantees apply cutting-edge technology to program areas where a new or different use of data can unlock significant impact. For technology to be an effective lever for change, true partnerships are essential. We aim to establish deep and long-term partnerships with organizations and institutions globally who recognize the systemic political, social, and economic causes of problems such as poverty, climate change, or health inequities and who use data to make decisions and take action.
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ITU is the United Nations specialized agency for information and communication technologies - ICTs.
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Unitaid works with partner organizations to leverage innovation for global health.
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Our mission is turning complex diagnostic challenges into simple solutions to overcome diseases of poverty and transform lives.
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Wir helfen Menschen, ihre Daten zu sehen und zu verstehen. 10 Worte, an denen wir unser gesamtes Tun ausrichten. Und das war nie wichtiger als heute.