COVID-19: Wahrung des humanitären Zugangs

Covid-19: préserver l’accès humanitaire
09.06.2021

Die COVID-19-Pandemie erschwert die humanitäre Hilfe und schränkt den Zugang zur Bevölkerung ein. Während Grundbedürfnisse weiter wachsen, ist der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen in den meisten Entwicklungsländern kritisch. Bewaffnete Konflikte verschärfen die Schwierigkeiten und verstärken die Isolation der am meisten gefährdeten Kinder. Terre des hommes ist besorgt über die sich verschlechternde Situation.

Seit einem Jahr hat COVID-19 bestehende Schwachstellen verstärkt und neue geschaffen. Vor Ort beobachtet Terre des hommes (Tdh), dass die Pandemie den Kindern den Zugang zu Bildung abschneidet und sie einem erhöhten Risiko von Gewalt, Vernachlässigung und Missbrauch aussetzt.

«Die grösste Herausforderung besteht heute darin, gefährdete Bevölkerungsgruppen in einem kritischen epidemiologischen Umfeld zu erreichen, in dem die Gefahr manchmal durch bewaffnete Konflikte noch verschärft wird. Die Bewegungseinschränkungen, die Schwierigkeiten bei der Versorgung und die Risiken für Kinder, ihre Familien und unsere Teams sind besorgniserregend», warnt Claudio Rini, Einsatzleiter bei Tdh.

In vielen Kontexten, in denen Tdh vor Ort ist, wie z.B. in der Sahelzone oder in Afghanistan, hat sich die Sicherheitslage so weit verschlechtert, dass der Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen kritisch ist. Die Zahl der Familien und Kinder, die ihr Zuhause verlassen müssen, steigt. Diese Bevölkerungsbewegungen erhöhen das Risiko der Ausbreitung und Übertragung des Virus. Diese Situation erschwert die Arbeit von humanitären Helferinnen und Helfern und lokalen Partnern, die manchmal direkt von bewaffneten Gruppen ins Visier genommen werden.

In diesem angespannten Kontext sind wir sehr besorgt um schwangere Frauen, die aus Gesundheits- oder Sicherheitsgründen keinen Zugang mehr zu Gesundheitszentren haben, und um Neugeborene, deren Gefährdung in den ersten Lebenstagen besonders hoch ist und die nicht mehr mit der notwendigen Regelmässigkeit überwacht werden.

Die Pandemie hat auch die Situation in den Haftanstalten verschlimmert. «In Burundi, Guinea, Mali und Mauretanien sind wir besorgt über die Überbelegung der Gefängnisse und den eingeschränkten Zugang der inhaftierten Kinder zu ihren Familien. Ihre sich verschlechternde psychische Gesundheit ist alarmierend», fügt Claudio Rini hinzu.

Die Alarmbereitschaft ist an allen Fronten hoch. In Afrika sind nur 1,7 Prozent der Bevölkerung geimpft. Burkina Faso zum Beispiel erhielt erst vor zehn Tagen nur 115’000 Dosen für 20 Millionen Einwohnende.

Tdh setzt sich für die Bekämpfung von COVID-19 ein. Mehr Informationen zu unseren Aktivitäten finden Sie im Jahresbericht 2020.

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