Kinder werden von der Justiz doppelt diskriminiert

Les enfants, doublement victimes des systèmes de justice
09.11.2021

Vom 15. bis 19. November findet der Weltkongress zur kindergerechten Justiz statt, der online abgehalten wird. An dem Event, das von Terre des hommes mitorganisiert wird, werden fast 600 RednerInnen aus der ganzen Welt teilnehmen. Sie werden bewährte Verfahren untersuchen, um die Nichtdiskriminierung von Kindern und Jugendlichen, die mit dem Justizsystem in Berührung kommen, zu beschleunigen. Jede Region wird einen Ansatz vorstellen, der für ihr Aktualität relevant ist.

Kinder, die mit dem Justizsystem in Berührung kommen, sind tagtäglich Demütigungen ausgesetzt, die unter anderem mit ihrem Geschlecht, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Herkunft, ihrer Religion oder ihrem Flüchtlings- oder Migrantenstatus zusammenhängen. Junge Menschen mit Migrationshintergrund werden aufgrund ihres Status als Nicht-Staatsangehörige oft misshandelt, und kulturelle und sprachliche Barrieren verstärken den Schaden noch. Sexuell ausgebeutete Kinder werden inhaftiert und als StraftäterInnen verurteilt, anstatt als Opfer anerkannt zu werden. Diskriminierung äussert sich auf vielfältige Weise: verbale Belästigung, körperliche und sexuelle Gewalt, willkürliche Inhaftierung, Ausschluss von Betreuung oder Bildung.

Mehr als 70 internationale und regionale Workshops werden sich mit dem Thema "zu diskriminierungsfreien und inklusiven Kinderjustizsystemen" befassen. Jede Region geht das Thema entsprechend ihrer eigenen Herausforderungen an: die Ungerechtigkeiten, unter denen schwarze Jugendliche in den USA leiden, der Zugang zur Justiz für Kindersoldaten in Subsahara-Afrika, die Situation unbegleiteter Minderjähriger in Europa, die Wiedereingliederung von Kindern, die im Irak des Terrorismus beschuldigt werden, oder der Kampf gegen Gewalt an Mädchen im Nahen Osten.

Der von der Schweizer NGO Terre des hommes mitorganisierte "World Congress on Justice with Children" wird politische EntscheidungsträgerInnen, VertreterInnen der Zivilgesellschaft und KinderrechtsaktivistInnen zusammenbringen. Sie werden bewährte Verfahren untersuchen, um die Fortschritte bei der Gleichbehandlung zu beschleunigen und die Massnahmen für eine inklusive und nicht diskriminierende Betreuung von Jugendlichen, die mit dem Justizsystem in Berührung kommen, zu verstärken.

Die Veranstaltung wird von mehreren UN-Organisationen, der OECD, dem Europarat und der internationalen Anwaltskanzlei Baker McKenzie unterstützt. Der Oberste Gerichtshof von Mexiko richtet den Kongress vom 15. bis 19. November aus. Der Kinder- und Jugendbeirat des Weltkongresses war an der Gestaltung des Seminars beteiligt und wird in den verschiedenen Sitzungen sprechen.

Der Zugang zum Event ist öffentlich und kostenlos. Informationen zum Programm und zur Anmeldung finden Sie hier: www.justicewithchildren.org

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