Gravit’eau: sich mit selbstregeneriertem Wasser die Hände waschen

Entwickelt als Pilotprojekt in einem Vertriebenenlager in Nigeria, hat die Innovation Gravit’eau es mehr als 400 Kindern erlaubt, sich jeden Tag die Hände zu waschen. So wird die Ausbreitung von Krankheiten und Epidemien verringert.
Was ist Gravit’eau?
Gravit’eau, das sind mobile Stationen zum Händewaschen, die dank einem System von Selbstregenerierung eine sehr begrenzte Menge an Wasser verwenden. Ideal für wasserknappe und von Krisen betroffene Regionen, reduziert Gravit'eau dank eines selbstregenerierenden Systems den Wasserverbrauch pro Handwäsche um bis zu 99% im Vergleich zu anderen Methoden. Das schmutzige Wasser wird in ein Reservoir umgeleitet und dann automatisch durch eine Membrane gefiltert. Das System funktioniert dank der Schwerkraft; die Technologie erlaubt die Wiederverwendung des Wassers ohne Elektrizität, ohne komplexen Unterhalt und ohne dauernde Zugabe von Chemikalien. Die Membranfiltration ist so fein, dass sie weder Bakterien noch Viren durchlässt. Die AnwenderInnen können das Wasser dank einer Fusspumpe fliessen lassen, um sich die Hände zu waschen.
"Durch das Händewaschen können 50% der Fälle von Durchfall und von Lungenentzündungen bei Kindern verhindert und die Ausbreitung von infektiösen Krankheiten und Epidemien wie Cholera oder Ebola beträchtlich gebremst werden. Mit Gravit’eau haben wir eine Lösung entwickelt, die einfach anzuwenden ist", erklärt Bruno Pascual, unser Spezialist für Wasser, Sanitärversorgung und Hygiene in der Nothilfe.
Dort sein, wo das Wasser am knappsten ist
Die Pilotprojekte von Gravit'eau richten sich derzeit an die am meisten gefährdeten Bevölkerungsgruppen in Flüchtlings- und Binnenvertriebenenlagern, Einrichtungen der medizinischen Grundversorgung und Schulen in Nigeria, Mali, Burkina Faso und Palästina, die über keine funktionierenden Wasserversorgungssysteme verfügen.
Bis 100 Kinder können stündlich ihre Hände waschen, indem sie durchschnittlich nur 2 ml Wasser für einmal Händewaschen verwenden. Das Wasser der Station muss nur einmal pro Monat gewechselt werden und die Installation benötigt wenig Unterhalt, was in diesem Kontext sehr wichtig ist.
Wirkung und Perspektiven
Wenn es etwas gibt, das die COVID-19-Pandemie bestärkt hat, dann ist es, dass die Verbesserung des Zugangs zu sicheren, nachhaltigen sanitären Einrichtungen wichtiger denn je ist. Um eine verbesserte Verwendung zu gewährleisten, sensibilisieren und informieren wir die AnwenderInnen über die Vorteile und über das Vorgehen. Neben dem Händewaschen werden auch andere Anwendungsmöglichkeiten dieser Filtrationstechnologie für grössere Mengen an Wasser entwickelt, speziell für die Behandlung von Haushaltsabwasser, die in der Küche oder für die Körperhygiene verwendet werden.
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Die Stiftung Glückskette ist die humanitäre Solidaritäts- und Spendenplattform der Schweiz. Die Glückskette wird von Radio und Fernsehen der SRG SSR idée suisse getragen und arbeitet eng mit Privat- und Printmedien zusammen. Die operationelle Arbeit in den Ländern führen erfahrene Schweizer Hilfswerke aus. Die Glückskette ist für Terre des hommes besonders bei der Katastrophenhilfe ein zentraler Partner.
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The HIF is a globally-recognised programme leading on the development and testing of innovation in the humanitarian system. Established in 2011, it was the first of its kind: an independent, grant-making programme open to the entire humanitarian community. It now leads the way in funding, supporting, and managing innovation at every stage of the innovation process.