Die erste Lieferung mit Hilfsgütern der führenden Schweizer Kinderrechtsorganisation Terre des hommes Lausanne ist in Gaza eingetroffen und wird nun verteilt. Trotz der bisherigen humanitären Bemühungen ist die Zivilbevölkerung in Gaza weiterhin dringend auf die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft angewiesen. Ein Waffenstillstand zwischen allen Konfliktparteien ist dringend notwendig, um Kinder und ihre Familien zu schützen.
Die erste Lieferung humanitärer Hilfsgüter der führenden Schweizer Kinderrechtsorganisation Terre des hommes Lausanne (Tdh) ist in Gaza angekommen und wird nun verteilt. Neun von fünfzehn Lastwagen konnten bereits Lebensmittel, Wasser und Erste-Hilfe-Kits mit Pflaster, Desinfektionsmitteln, Schmerzmitteln über den Grenzübergang Rafah nach Gaza bringen. Die Hilfsgüter werden von den lokalen Partnern der Organisation an Kinder und Familien verteilt und reichen aus, um rund 30’000 Menschen zu unterstützen.
Komplexe Koordinierung der humanitären Hilfe
Die logistische Herausforderung, humanitäre Hilfe in den Gaza-Streifen zu bringen, ist beträchtlich. Seit dem 21. Oktober sind mindestens 569 Lastwagen mit Hilfsgütern aus Ägypten in den Gazastreifen gefahren, fast die Hälfte davon mit Nahrungsmitteln und ein Viertel mit medizinischen Gütern. Auch Wasser und Hygieneartikel werden dringend benötigt.
Für die erste Lieferung von Tdh haben über 60 Mitarbeitende und Freiwillige mehr als 10’000 Kisten verpackt. Die Lieferung der humanitären Hilfsgüter erfolgte über unseren Partner, den Palästinensischen Roten Halbmond in Gaza, da kein anderer Akteur in der Lage ist, sich unter dem schweren Bombardement innerhalb des Gazastreifens zu bewegen. Die eigentliche Verteilung der Tdh-Kits erfolgt über die UN-Agentur für palästinensische Flüchtlinge im Nahen Osten (UNWRA) mit Unterstützung unserer Mitarbeitenden in Gaza.
Kinder brauchen dringend die Unterstützung der internationalen Gemeinschaft
Die humanitäre Hilfe, die derzeit in Gaza ankommt, reicht bei weitem nicht aus, um die Zivilbevölkerung zu versorgen. 1,4 Millionen Menschen sind vertrieben worden und leben unter unvorstellbaren Bedingungen. Sie haben keinen Zugang zu Wasser und wenig zu essen und sind in Schulen, Spitälern und anderen überfüllten Unterkünften untergebracht, wo sie vor Angriffen nicht sicher sind. Viele Kinder haben ihre Familien verloren und schlafen auf der Strasse. Nach Angaben des Gesundheitsministeriums sind seit Beginn des Krieges in Gaza mehr als 4000 Kinder getötet worden. 1250 weitere Kinder werden vermisst, sie könnten unter den Trümmern auf ihre Rettung warten oder bereits tot sein.
«Täglich werden in Gaza mehr als hundert Kinder getötet. Familien werden ausgelöscht und Träume zerstört. Wir dürfen nicht zulassen, dass noch mehr unschuldige Kinder einem Konflikt zum Opfer fallen, den sie sich nicht ausgesucht haben. Wir fordern die internationale Gemeinschaft auf, entschlossen zu handeln, um das Leben und die Zukunft dieser Kinder zu schützen und sicherzustellen, dass sie ohne die Schrecken des Krieges aufwachsen können», sagt Simone Manfredi, Delegationsleiter in den besetzten palästinensischen Gebieten.
Tdh ruft erneut zu einem sofortigen Waffenstillstand zwischen allen Konfliktparteien auf, um weiteres Leid der Zivilbevölkerung im Gazastreifen zu verhindern und sicherzustellen, dass die Menschen die Hilfe erhalten, die sie benötigen.
Terre des hommes Lausanne ist die führende Schweizer Kinderrechtsorganisation. Sie ist seit 50 Jahren in den besetzten palästinensischen Gebieten tätig, wo sie vor Ausbruch des Krieges unter anderem Projekte in den Bereichen Kinderschutz, Justiz für Kinder und humanitäre Hilfe durchgeführt hat. Seit dem 7. Oktober 2023 musste sie ihre Aktivitäten in der Region aus Sicherheitsgründen vorläufig einstellen und auf die Vorbereitung von Nothilfepaketen in Ägypten reduzieren. Die Organisation plant, ihre Aktivitäten so bald wie möglich wieder aufzunehmen und psychologische Nothilfe für Kinder und ihre Familien anzubieten. www.tdh.org