Ein Jahr Covid-19: 5 Lösungen, die Kindern geholfen haben
Das Coronavirus hat weltweit den Alltag auf den Kopf gestellt. Als kollaterale oder unerkannte Opfer der Pandemie werden benachteiligte Kinder mit zusätzlichen Hindernissen konfrontiert.
Im Jahr 2020 hat Terre des hommes die Gesamtheit ihrer Projekte den neuen Bedürfnissen angepasst und somit mehr als vier Millionen Kinder und Mitglieder ihrer Gemeinschaften unterstützt. Entdecken Sie fünf Lösungen, die Kindern geholfen haben, mit Covid-19 zurechtzukommen.
Mehr als 1000 Kinder befreit
Wegen überfüllten Haftanstalten und der Einstellung von Besuchen und Freizeitaktivitäten, war es aus gesundheitlichen und sozialen Gründen dringend notwendig, Kindern eine Inhaftierung zu ersparen. Dank unserer Plädoyer-Arbeit bei den Behörden in mehr als zehn Ländern profitierten mehr als 1000 Kinder, die auf ein Urteil warteten oder in Haft waren, von alternativen Massnahmen oder einer frühzeitigen Entlassung. Unsere Sozialarbeitenden haben sie anschliessend bei der Wiedereingliederung in ihre Familien begleitet.
Lavabos wurden in wasserarmen Gebieten installiert
«Meine Mutter sagte mir, dass es eine Krankheit gibt, die Coronavirus heisst, und man sich regelmässig die Hände waschen muss, und zwar mit fliessend Wasser und Seife. Gravit’eau hat meiner Familie und mir bei der Krankheitsprävention sehr geholfen», sagt Shettima*, 12 Jahre alt, der in einem Vertriebenenlager in Nigeria lebt.
In Nigeria und Mali konnten wir schnell Gravit’eau, unsere mobilen Lavabos, installieren. Sie sind derzeit in Vertriebenenlagern, Bildungseinrichtungen und Gesundheitszentren im Einsatz.
Personal in Gesundheits- und Haftzentren wurden geschult
In Guinea bekämpften wir die Ausbreitung von Covid-19 mit der Schulung von Personal in fast 200 Gesundheits- und Haftzentren zur Prävention und zur Infektionskontrolle bei Covid-19.
Ein neues Tool erkannte Covid-19-Symptome
In Burkina Faso und Indien werden mithilfe eines Fragebogens PatientInnen ausfindig gemacht, die Covid-19-Symptome haben, um sie zu isolieren. Diese neue Funktion wurde unserer App IeDA – einer Diagnosehilfe – hinzugefügt. 1427 Gesundheitszentren wurden 2020 mit diesem Tool ausgestattet.
Kinder haben sich zur Pandemie geäussert
Unsere Initiative #CovidUnder19 mobilisierte weltweit mehr als 26’000 Kinder. Dieser virtuelle Raum ermöglichte ihnen, sich dazu zu äussern, wie sie diese Zeit erleben und welche Antworten ihrer Meinung nach angebracht sind. 38 Prozent der Kinder erklärten, sie hätten das Gefühl, bei Entscheidungen, die sie in Zusammenhang mit der Covid-19-Krise betreffen, nicht angehört zu werden. «Sie [die Behörden] sollten Kindern mehr Aufmerksamkeit schenken. Einige haben nicht die Mittel, sich Masken zu kaufen; das ist besorgniserregend», sagt ein 15-jähriges Mädchen aus Sambia.
*Der Name und das Bild wurden zur Achtung der Privatsphäre geändert.
Bildernachweis: ©Tdh/J.Löb/A.Akande/S.Acharya/D.Durandière