Palästinensische Kinder schützen: Terre des hommes appelliert an die internationale Politik  

Boy in Gaza
16.01.2024

Vom Gazastreifen bis zum Westjordanland sind palästinensische Kinder Angriffen ausgesetzt. Selbst Kinder, die den nächsten Waffenstillstand erleben werden, sind traumatisiert und werden für den Rest ihres Lebens mit belastenden Erinnerungen leben. Die führende Kinderrechtsorganisation der Schweiz, Terre des hommes Lausanne, fordert gemeinsam mit der Internationalen Föderation Terre des Hommes die Staats- und Regierungschef:innen der Welt auf, nach 100 Tagen Krieg in Gaza dringend zu handeln.

«Mein Leben ist hart, hart, hart, sehr hart. Was erwartet ihr denn?», sagt ein Mädchen in Gaza.  

Wir haben es bereits gesagt, und wir sagen es noch einmal: Kein palästinensisches Kind ist sicher. Ganz gleich, ob sie ein Familienmitglied oder Freunde verloren haben, ob sie mit ansehen mussten, wie ihr Zuhause zerstört wurde, ob sie gezwungen waren, ihr Zuhause zu verlassen und in provisorischen Unterkünften Zuflucht zu suchen - die Kinder in Gaza leben in ständiger Angst um ihr Leben und das ihrer Angehörigen. Ihr gesamtes Dasein ist von der erschütternden Zerstörung und der unfassbaren Gewalt des Krieges geprägt.

Als internationale Kinderrechtsorganisation, die im Gazastreifen und im Westjordanland tätig ist, kann Terre des hommes  Lausanne (Tdh) die Untätigkeit der führenden Politiker:innen angesichts der ernsten Lage der Kinder im besetzten palästinensischen Gebiet nicht akzeptieren. Deshalb richten wir eine Stellungnahme an die führenden Politiker:innen der Welt, um die Bemühungen für einen sofortigen und dauerhaften Waffenstillstand zu beschleunigen. Wir fordern ein sofortiges Ende dieses Krieges gegen die Kinder in Gaza, eine Situation, die unser Team vor Ort Tag für Tag erlebt.

Lesen Sie das ganze Statement auf unserer Webseite.  

Da 40 Prozent der Bevölkerung im Gazastreifen unter 15 Jahre alt sind, tragen die Kinder einen grossen Teil der Last des Krieges. Die Kinder im besetzten palästinensischen Gebiet leben unter der ständigen Bedrohung von Gewalt, Verletzungen und Tod.

Mehr als 10’000 Kinder sind durch israelische Bombardierungen und Luftangriffe getötet und Tausende verletzt worden. Alle zehn Minuten, die der Krieg in Gaza andauert, wird ein weiteres Kind getötet.  

Auch im Westjordanland und in Ostjerusalem beobachten die Tdh-Teams eine alarmierende Zunahme der Menschenrechtsverletzungen, denen palästinensische Kinder und ihre Familien ausgesetzt sind. Die israelischen Streitkräfte haben die Zahl der Verhaftungen von Zivilpersonen erhöht und damit die seit langem andauernde Misshandlung von Kindern in israelischem Militärgewahrsam verschärft.

Die Situation im besetzten palästinensischen Gebiet gibt Anlass zu erhöhter Besorgnis über schwere Verletzungen der Menschenrechte von Kindern. Sie sind schweren physischen und psychischen Traumata ausgesetzt und die brutale Gewalt, die palästinensische Kinder und ihre Gemeinschaften erfahren haben, wird über Generationen nachwirken.

Tdh steht an der Seite der palästinensischen Kinder und fordert die internationale Gemeinschaft auf, dringend Massnahmen zu ergreifen, um den Krieg gegen die Kinder im besetzten palästinensischen Gebiet zu beenden, um sicherzustellen, dass das gesamte Spektrum ihrer Rechte geachtet wird und dass Verletzungen ihrer Rechte nicht ungestraft bleiben. In dieser Zeit einer noch nie dagewesenen Krise wird man sich an mutige Führungspersönlichkeiten erinnern, die entschlossene Massnahmen ergriffen haben, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen.

Die Stellungnahme wurde direkt an mehr als 30 führende politische Persönlichkeiten, Ämter und Institutionen versandt, darunter der Generalsekretär der Vereinten Nationen, António Guterres, die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, und die Schweizer Bundespräsidentin Viola Amherd. 

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